Hinweis : 

Dieser Leitfaden soll eigentlich nur zum Thema hinführen, es ist kein Buch über Abrichtung im eigentlichen Sinne.

Meiner Meinung nach ist Abrichtung etwas sehr individuelles, jeder Hund ist anders und auch jeder Abrichter hat eine andere Herangehensweise. Wie gut ein Abrichter letztendlich ist, zeigt sich nicht an der Anzahl der Hunde, die er geführt hat, sondern an seinen Erfolgen.

Aber allgemein glaube ich, dass generell zu hart abgerichtet wird.

Warum überhaupt Hunde für die Jagd?

Lassen wir Ortega sprechen ( in "Meditationen über die Jagd"):

Der Mensch verfügt, um jenem überlegenen Instinkt des Tieres, sich unsichtbar zu machen, entgegenzuwirken, über keinen entsprechenden Instinkt. Eines Tages jedoch hatte er eine geniale Eingebung; um das übervorsichtige Tier aufzuspüren, nahm er zu dem Spürinstinkt eines anderen Tieres seine Zuflucht und nahm dessen Hilfe in Anspruch. Damit tritt der Hund in die Jagd ein und das ist der einzige denkbare wirkliche Fortschritt bei der Jagd; er besteht nicht in der direkten Betätigung der Vernunft, sondern vielmehr darin, dass der Mensch ihre Unzulänglichkeit anerkennt und zwischen seine Vernunft und das Tier ein anderes Tier einschaltet.

Wer zur Wahrheit wandert, wandert allein

Sie müssen letztlich alleine mit ihrem Hund zurechtkommen, er soll nicht nur ein Freund und Begleiter sein. Seine Leistung soll  Ihre Handschrift tragen. Sie erhalten zwar Hilfe bei  Abrichtung und Führung, aber Sie sind selbst verantwortlich. Man kann natürlich einen Hund abrichten lassen, aber besser ist es allemal, man macht es selber;  bei Fehlerbehebung haben wir dann eine ganz andere, zielgerichtetere Vorgehensweise.

Ziel meiner Hilfe bei Ihrer Abrichtung ist es, nicht nur Ihren Hund, sondern gleichermaßen Sie als seinen Führer zu konditionieren. Nur die vertraute Einheit von Herr und Hund wird letztlich Freude und Genugtuung bringen.

Nach meiner Philosophie müssen Sie alles selbst machen und ich unterstütze Sie dabei.. aber letztendlich wandern Sie allein... keine Angst: bei allen hat es bisher funktioniert.

Die Abrichtung

Vor dem Krieg bezeichnete man die  Abrichtemethode als "Scharfzwang"; oder auch  Parforcedressur... alle wurden nach dem gleichen Schema abgeführt. Heute propagieren manche das Gegenteil,  die Diskussion geht eher darüber, ob wir überhaupt noch Zwang brauchen..( u.a. Fichtelmeyer). Es hört sich natürlich toll an, einen Hund so ganz ohne Zwang abgerichtet zu haben....

Unsere Methode ist bei weitem nicht mehr so hart wie früher, sie ist individuell auf jeden Hund zugeschustert, allerdings auf einen gewissen Zwang können wir meiner Meinung nach nicht verzichten..

Aus den USA schwappt schon seit vielen Jahren die Clickermethode zu uns herüber. Vor 12 Jahren hat meine Tochter Sandra unsere Yola mit dem Clicker konditioniert. Man hat einen Clicker und immer dann, wenn der Hund was positives macht, clickert man... um es ganz grob zu skizzieren: Der Hund lernt quasi denken...Ich stehe dieser Methode eher positiv gegenüber, aber die Grenzen sind  eben da, wo z.B. der Fuchs gebracht werden soll, aber der Hund will es absolut nicht....

Ich möchte mich hier gar nicht in die Diskussion einbringen, welcher Weg nun mal der goldene ist. Für mich ist entscheidend, was dabei rauskommt, die Praxis, Waidgerechtigkeit und Sicherheit auf der Jagd sind mein Gradmesser.

 

Die Zeichnungen von Opa Schmidt

Mein Großvater Heinrich Schmidt schrieb so um 1937 ein Buch über die Abrichtung von Gebrauchshunden. Durch die Kriegswirren wurde es leider nie veröffentlicht. Ein unbekannter Künstler hatte hierzu hunderte Bleistiftzeichnungen angefertigt. 

Sie als Leser sollen gleichermassen über den Künstler staunen, wie auch einen ersten Einblick in die Abrichtung bekommen. Die Bilder sind meist selbsterklärend...

 Viel Spaß beim Lesen und Schauen...